In NET Design geplante und mit Hilfe von NET Build realisierte Gebiete können mit dem Redlining-Modul für eine effiziente Dokumentation genutzt werden.
Dazu muss das Redlining-Modul im Infrastrukturadministrator aktiviert werden.
Wurde in den Fachschaleneinstellungen die Erweiterung "TKI NET Engineering Redlining Erweiterung" angehakt und gespeichert, so muss diese noch im Explorer-Manager aktiviert werden:
Erst dann ist dies im Fachschalen-Explorer sichtbar:
Fachschalen-Explorer | Objektklassen des Moduls |
Die Formulare für die mit NET Build importierten Objekte können über den Fachschalen-Explorer oder per Doppelklick geöffnet werden. In diesen Formularen werden jeweils die Kategorie, die Verknüpfung mit dem NET Build-Objekt und der Prüfstatus angezeigt.
Formular Redlining Trasse
Der Prüfstatus der Objekte wird entweder manuell gesetzt oder wird nach bestimmten Arbeitsabläufen automatisch angepasst.
Die Vermessungspunkte werden mit ihrer jeweiligen Genauigkeit (aus der GPS-Messung) angezeigt.
Die importierten Trassen können Lücken oder Überschneidungen aufweisen. Die Fehler werden teilautomatisiert korrigiert. Mit der Funktion "NET Redlining" im Formular "Redlining Vermessung" wird die Datenübernahme ins NET Engineering unterstützt.
Datenübernahme
Im Dialog "Dokumentation Datenübernahme" werden alle Vermessungen, die schon ins Projekt geladen wurden, angezeigt. Die Vermessung, deren Daten nach NET Engineering übernommen werden sollen, kann in der Handlungsabfolge gewählt werden.
Die allgemeine Snappingtoleranz (m) wird für den Abgleich der Geometrien eingetragen. Nur Lücken, die innerhalb dieser Toleranz liegen, werden geschlossen.
Auf der nächsten Registerkarte sind verschiedene Validierungen durchführbar. Wenn die Validierung in der Dokumentation-Datenübertragung obligatorisch ist, kann das Kontrollkästchen nicht abgewählt werden.
Nach Klicken auf "Probleme suchen" werden vorhandene Fehler und Warnungen aufgelistet. Diese können über die FID gesucht und anschließend korrigiert werden.
Vor der Datenübernahme sollten alle Validierungen ohne Fehler durchgeführt werden können.
Folgende Validierungen stehen zur Verfügung:
- Fitting-Attributierung: Es wird geprüft, ob es einen Typ und eine Positionsnummer gibt sowie dass die verbundenen Rohre einen Namen haben.
- Kabel-Attributierung: Es wird geprüft, ob es einen Typ gibt und dass Kabel mit gleichem Namen sowie gleichem ParentName die gleiche Positionsnummer besitzen.
- Nicht ans Trassennetz angebundene Strukturen: Es wird geprüft, ob es Strukturen gibt, die nicht mit mindestens einer Trasse verbunden ist.
- Nicht verbundene Trassen: Es wird geprüft, ob es Trassen gibt, die mit keiner anderen Trasse verbunden ist.
- Objekte ohne Geometrie: Es gibt eine neue Validierung, welche prüft, ob es Objekte ohne Geometrie gibt. Diese Validierung prüft die folgenden Redlining Klassen, ob Objekte ohne Geometrie vorhanden sind: Abschluss, Muffe, Struktur, Trasse, Vermessungslinie und Vermessungspunkt.
- Parallele Trassen: Es wird geprüft, ob es parallel verlaufende Trassen außerhalb der eingestellten Snapping-Toleranz gibt. Trassen, die parallel verlaufen und durch die Toleranz nicht zusammengefasst werden können und den exakt gleichen Inhalt besitzen.
- Redlining Objektklassen Validierung: Es wird geprüft, ob Fittinge nur tatsächlich vorhandene Rohre verbinden und ob es nur Trassen gibt, denen eine SOURCE_ID zugeordnet ist.
- Rohre mit ungültigen Startknoten: Es wird geprüft, ob bei Rohren mit gesetztem Name eines Netzknotenpunktes der Netzweg der zugehörigen Trassen zum angegebenen Netzknotenpunkt führt.
- Rohre ohne zusammenhängende Geometrie: Es wird geprüft, ob es gleiche Rohre/Rohrtypen gibt, die keine zusammenhängende Geometrie aufweisen.
- Trassen eines Netzknotenpunktes ohne zusammenhängende Geometrie: Es wird geprüft, ob es Netzknotenpunkte gibt, deren Trassen keine zusammenhängende Geometrie haben.
- Trassen mit identischen Geometrien: Es wird geprüft, ob es Geometrien gibt, die folgende Bedingung erfüllen: Die Geometrien haben mindestens einen gemeinsamen Punkt und kein Punkt der einen Geometrie liegt außerhalb der anderen.
- Trassen ohne Inhalt: Es wird geprüft, ob allen Trassen Rohre und/oder Kabel zugeordnet sind.
- Trassenlänge unterschreitet Snappingtoleranz: Es wird geprüft, ob es Trassen gibt, die eine geringere Länge haben, als die Snappingtoleranz beträgt.
- Überlappende Trassen: Es wird geprüft, ob sich Trassen überlappen. Überlappung bedeutet, dass die Trassen mindestens einen nicht gemeinsamen Punkt besitzen (siehe identische Geometrien) und sich teilweise überlagern.
- Validierung der Einblastabelle: Es wird geprüft, ob zu allen Rohren, in denen ein Kabel mit einer bestimmten BLOWING_INFO verlaufen soll, ein Datensatz existiert.
Bei der anschließenden Übertragung können verschiedene Aktionen durchgeführt werden. Diese arbeiten nach einem Stufenkonzept (1).
1a) Die Trassen werden nach ihrer Bauweise bzw. Oberfläche aufgetrennt.
1b) Mit "Redlining Objekte fangen" werden die Geometrien der Redlining-Trassen innerhalb der eingestellten Snappingtoleranz korrigiert.
Die Stilisierung der blauen Trassen zeigt an, dass die zugehörige Geometrie automatisch korrigiert wurde. Die Lücken und Überschneidungen wurden damit beseitigt, wenn diese innerhalb der Snapping-Toleranz (im Bsp.: 0,5m) lagen. Geometrien, die außerhalb der Snapping-Toleranz liegen, werden nicht automatisch korrigiert. Diese müssen manuell nachbearbeitet werden. Der Status wird automatisch angepasst und die Stilisierung erfolgt entsprechend.
Lücke außerhalb Toleranz | manuelle Korrektur | Anpassung Prüfstatus und Stil |
Die Belegung der Trassen kann als Label über eine View (TC_M_RL_SEGMENT) eingeblendet und der Text an der Linie stilisiert werden.
1c) Mit der Aktion "Strukturen verknüpfen" werden Schränke und Schächte überführt.
Im Toleranzbereich darf es keine andere Struktur mit dem gleichen Namen geben.
1d) Mit der Aktion "Verteilnetz verknüpfen" werden die Haupttrassen übernommen. Die Einstellungen zum Status können beibehalten werden.
1e) Mit der Aktion "Hausanschlusstrassen verknüpfen" werden die Hausanschlusstrassen übernommen und mit dem restlichen Netz verknüpft.
Hinweis:
Es wird überprüft, ob es den Trassentyp schon gibt. Wenn das nicht der Fall ist, muss ein neuer Typ angelegt werden. Der Name des Trassentyps setzt sich aus der Oberfläche und Bauweise der Redlining-Trasse zusammen:
- Oberfläche / Bauweise
- Bauweise, wenn keine Oberfläche
- Oberfläche, wenn keine Bauweise
1f+g) Auch die eingemessenen Muffen und Abschlüsse (Geräte) sowie Kabel (Kabelnetz) können übernommen und mit den Trassen/Rohren verknüpft werden.
1h) Die Verbindungen der Fasern werden übernommen. Dabei wird der Gebäudeeinheit eine Kupplung zugeordnet.
1i) Die eingemessenen Vermessungspunkte und -linien werden mit den Lageplan-Knoten und -Kanten verknüpft.
2) Bei der "Snappingpriorität" kann festgelegt werden, ob die Korrektur an der Hausanschluss- oder an der Längstrasse erfolgen soll.
3) Mit der "Dokumentation Überführungsmethode" wird das Netz aus den Redlining Daten komplett neu aufgebaut.
4) Der Status, den die Objekte bei der Datenübernahme erhalten sollen, muss im Feld "Übernahme Status" ausgewählt werden. Bei der Auswahl dieses Status wird automatisch der "Status fixierter Objekte" mit ausgewählt. Dieser Status wird immer ergänzend ausgewählt und gespeichert, sobald ein Testlauf oder eine Datenübernahme gestartet wurde. Wenn Sie dann das Formular schließen und erneut öffnen, sind alle "Status fixierter Objekte", mit denen ein Testlauf oder eine Datenübernahme durchgeführt wurde, angehakt.
5) Der "Status der fixierten Objekte" (diese dürfen nicht verschoben werden und dienen als Anknüpfungspunkt für die Daten aus dem Redlining) kann ebenfalls festgelegt werden.
6) Im Feld "Lagegenauigkeit" wählt man aus, ob die Lage eingemessen, projektiert, geortet oder unbekannt ist.
7) Unter "Weitere Einstellungen" kann die Anzeige der Debug-Meldungen aktiviert werden. Diese liefern Informationen während der Datenübertragung. Wenn diese Funktion aktiviert ist, kann die Log-Datei angezeigt und gespeichert werden. Mit einem Doppelklick auf die Protokolleinträge wird man zu dem entsprechenden Problem weitergeleitet.
8) Der Fortschritt der Bearbeitung wird angezeigt.
9) Der Dialog "Speichern unter" wird geöffnet und Meldungen können in einer CSV-Datei gespeichert werden.
10) Die gewählte Funktion wird ausgeführt, ohne die Änderungen in der Datenbank zu speichern.
11) Mit "Start" werden die Objekte übernommen.
12) Der Dialog wird geschlossen.
Als Ergebnis sind die Trassen mit Rohren ausgestattet und haben die gemessene Geometrie und den eingestellten Status erhalten.
Die topologischen Verbindungen wurden so erstellt, dass die resultierenden Netzwerkpfade korrekt sind.
Am unteren Rand des Dialogs befindet sich ein Bereich mit Meldungen. Jede Meldung kann durch Doppelklick ausgewählt werden, und wenn ein Objekt gespeichert wurde, öffnet sich das entsprechende Formular.
Bedeutung der Meldungen:
- schwarz: Info Meldung
- orange: Warnung
- rot: Datenfehler/Fehler
- grau: Debug Meldung