Vorgabe von Ringstrukturen

Ringstrukturen können ab der Verteilebene geplant werden. Sie haben die Möglichkeit, die Ringe automatisch planen zu lassen oder die Ringe manuell vorzugeben.

Automatische Ringe

Das Planungstool kann einen Regelsatz für Ringstrukturen erzeugen.

Dazu erzeugen Sie einen neuen Regelsatz und wählen als Grundlage die Ringberechnungsregeln.
In diesem Regelsatz werden automatisch die benötigten Splitter für eine redundante Anbindung zur Verfügung gestellt. Eine Ringberechnung ist immer auf PON ausgelegt, da die Splitter für die Redundanz unerlässlich sind. Es kann natürlich auch ein Splitterverhältnis von 1:1 erzielt werden.
Im Standard sind diese Regeln auf einen Ring in der Anbindung des POP zum Backbone-Übergabepunkt ausgelegt.
Die Regeln können auf die Planung angepasst werden. Ringe sind auch im Hauptkabel und Verteilerkabel möglich. Dabei sind dann die ausgewählten Splitter anzupassen.

Ein wichtiger Parameter ist die Strafe für Überlappungen im Kabelweg. Mit dieser lässt sich der Verlegeweg in engen Bereichen beeinflussen. Weiterhin ist es auch möglich offene Ringe planen zu lassen, was in der Ausführung eher an mehrfachgenutzte Kabel erinnert. Die restlichen Einstellungen weichen nicht von einer Standard-Berechnung ab. 

Achtung

Berechnungen von Ringstrukturen können erheblich länger dauern als andere Berechnungen.

Manuelle Ringe

Als Alternative zu den automatischen Ringen ist die Optimierung in der Lage, die Ringe aus einer manuellen Vorgabe zu berechnen. In den Regeln muss, ähnlich wie bei der automatischen Berechnung, die Strategie für die Verwendung eines manuellen Rings verwendet werden. 

Vorgehen für das Zeichnen von Ringen 

Bevor der Ring vorgegeben werden kann, müssen alle Netzebenen unterhalb der Ebene, für die der Ring geplant werden soll, über eine Teilberechnung berechnet und vollständig gesperrt werden. Hier bietet sich die Funktionalität zum Sperren von Netzknoten im Formular des Ergebnis: Netzknotenpunktes an. Außerdem muss der Start-Netzknotenpunkt für den Ring gesperrt sein. Bei einem Ring auf der Hauptkabelebene muss daher der POP/CO gesperrt sein. 

Kabel-Typ 

Um die Kabel vorzugeben, muss außerdem mindestens ein Kabel-Typ unter Planung > Kabel > Kabel-Typ angelegt werden. Hier muss auch die Faseranzahl festgelegt werden. In den Planungsregeln muss es einen Kabel-Typ auf der passenden Netzebene mit der identischen Faseranzahl und Bezeichner geben.

Ring erzeugen

Zur Erzeugung des Rings wird der Arbeitsablauf Kabel zeichnen unter den Erweiterten Arbeitsabläufen genutzt. Alle Parameter, außer "echte Länge", müssen gefüllt werden.

Es ist ausreichend, das Kabel als Gerade zwischen zwei Netzknotenpunkten zu digitalisieren. Möchten Sie den Weg, den der Ring verwenden soll, bereits bei der Eingabe genauer definieren, erzeugen Sie das Kabel mit Stützpunkten, die auf einem Knoten im Trassennetz (Stützpunkte der Trassen) liegen. Diese gemeinsamen Punkte werden von der Optimierung als Vorgabe betrachtet. Dadurch kann der Weg, den der Ring verwendet, gezielter gesteuert werden. 

Attribute 

Die Kabel "Gruppierungs-ID" definiert, welche Kabel zu einem Ring gehören. Es ist möglich, mehrere Ringe zu zeichnen. Alle Kabel, die zu einem Ring gehören, müssen die gleiche Gruppierungs-ID haben. 

Das Attribut "Kabel-Topologie" bestimmt, zu welchem Teil des Rings das Kabel gehört. Der Wert "Ring" bedeutet, dass das Kabel Teil des Haupt-Rings ist. Der Wert "Ring-Ableger" bedeutet, dass das Kabel ein Ableger des Rings ist und die Verbindung zu einem Netzknoten darstellt, der nicht redundant angebunden wird. Der Wert Standard ist hier nicht zulässig. 

Wichtig zu wissen

Bitte beachten Sie beim Zeichnen des Kabels, dass jeder Kabelabschnitt von einem Punkt der Netzebene zum nächsten geht. Wenn z.B. ein Ring auf der Hauptkabelebene gezeichnet wird, verbindet der erste Kabelabschnitt den CO mit dem NVt 1. Das zweite Kabel geht von NVt 1 zu NVt 2 und das letzte Kabel von NVt 2 zurück zum CO. Jeder Abschnitt muss ein einzelnes Kabel sein. Der Kabelweg muss nicht dem Trassennetz folgen. Die Anpassung der Kabel an das Trassennetz erfolgt während der Berechnung. Die Reihenfolge der Anbindung der Punkte ist wichtig und wird von der Optimierung nicht mehr verändert. 

Es müssen alle untergeordneten Netzknotenpunkte angebunden werden. Punkte, die nicht durch einen Ring angebunden werden, werden nicht angeschlossen. 

Planungsregeln

Die Planungseinstellungen werden über einen Dialog benutzerfreundlich eingegeben. Beachten Sie die Splitter-Einstellungen. Bei Ringen auf der Backbone-Ebene sind die Einstellungen so wie abgebildet zu tätigen.

mceclip0.png


Setzen Sie die Strategie für die Berechnung des Backbone-Netzes auf "Gezeichnete Kabel".

mceclip1.png

Cluster

Sind die Ringe gezeichnet, muss noch geprüft werden, ob es auf der gleichen Netzebene passende gesperrte Cluster gibt. Alle Netzknotenpunkte, die von einem Startpunkt angeschlossen werden, müssen in einem Cluster liegen. Wenn zwei Ringe vom gleichen Startpunkt ausgehen, müssen alle untergeordneten Netzknotenpunkte, die von beiden Ringen angebunden werden sollen, im gleichen Cluster liegen. Wenn es zwei Ringe gibt, die an verschiedenen Startpunkten beginnen, dann müssen die Cluster die angebundenen Punkte des jeweiligen Rings abdecken.

Wenn alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann die erste Berechnung der Ringe durchgeführt werden.

Sperren von Ringen

Um den Verlauf der Ergebnis: Kabel ändern zu können, müssen diese in Eingabe-Kabel gewandelt (also gesperrt) werden. Dazu nutzen Sie den Arbeitsablauf unter "Ergebnisse sperren" > "Kabel sperren".

Die Geometrie der gesperrten Kabel kann danach verändert werden.